Die Zerstörung denkmalgeschützter Anlagen. der grünen Lunge von Wien und sozialer Einrichtungen hat System
1210 Wien, Krankenhaus Nord
So sieht das Grünkonzept des Architekten Wimmer aus.
Und so genesen die Patienten im Otto-Wagner-Spital.
1130 Wien, Geriatriezentrum Lainz wird zur Parkstadt Hietzing
Das Geriatriezentrum "Am Wienerwald" in Lainz wird zur "Parkstadt Hietzing". Das Areal samt seinen denkmalgeschützten Bauten soll ab 2015, also nach der Schließung des Pflegeheims, Wohnungen beherbergen. Das Büro Veit Aschenbrenner Architekten hat dazu nun den von der Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft (WSE) im Auftrag des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) ausgeschriebenen städtebaulich-architektonischen Wettbewerb gewonnen.
Mit seinem Entwurf gebe der Sieger die Richtung für die zukünftige Gestaltung vor, hieß es in einer WSE-Aussendung. Auf dem Gelände sollen die alten Gebäude revitalisiert und neue errichtet werden. Versprochen wird ein "sanfter Umgang" mit dem Altbestand. Flächen für Nahversorgung, soziale Infrastruktur und Kultur sind ebenfalls vorgesehen. Auch die Errichtung eines Hotels ist möglich.
Das Areal ist insgesamt 25 Hektar groß und zeichnet sich durch weitläufige Grünflächen aus. Wer an der künftigen Gestaltung beteiligt sein wird und wie die Details aussehen, ist noch offen. Das Ergebnis des Wettbewerbs dient jedenfalls als Grundlage der weiteren Entwicklung des Areals, hieß es.
Fix ist nur das Aus für das Geriatriezentrum, das in den vergangenen Jahren des öfteren in den Schlagzeilen zu finden war - so wurden etwa Vorwürfe von Missständen in Bereich der Pflege laut. Der KAV siedelt die einzelnen Abteilungen des Geriatriezentrums bis 2015 schrittweise in neue Pflegewohnhäuser um. Solche dezentralen Pflegeeinrichtungen sollen künftig große zentrale Anlagen ersetzen.
Die "Alten" werden in moderne Betonklötze verlegt um den Weg für hochbezahlte Luxuswohnungen im denkmalgeschützten Ambiente zu schaffen
PARKSTADT HIETZING - MODERNES WOHNEN IN BESTER GRÜNLAGE
Der Invalidenhauspark in Wien Hietzing
1130 Wien, Stranzenberggasse 7a-7c
Mitten in Hietzing, Wiens grünstem Bezirk, befindet sich zwischen Fasangartengasse, Stranzenberggasse und Würzburggasse ein 1809 angelegter Park. Die Namen gebende historische Parkanlage beherbergt über 20 Singvogelarten und diverse städtische Wildtiere (wie lange noch?). Im Herzen der Grünanlage thront eine kleine Jugendstilkirche.
Hietzing, der klassische bürgerliche Wohnbezirk, besteht zu 70% (!) aus Grünflächen. Nicht umsonst war und ist hier die Heimat so illustrer Zeitgenossen wie Sissi und Kaiser Franz Joseph, Walzerkönig Johann Strauß, Maler Gustav Klimt und Egon Schiele, Philosoph Sir Karl Popper, Architekt Adolf Loos, Schauspieler Hans Moser und, nicht zuletzt, Bundespräsident Heinz Fischer.
Wer hier residiert, genießt die Atmosphäre des Altbaus verbunden mit den Annehmlichkeiten modernster Wohnausstattung. Alle Eigentumsappartments sind mit großzügigen Freiflächen ausgestattet, sei es private Eigengärten inmitten des Parks, Balkone mit Aussicht in die Wipfel uralter Bäume oder Dachterrassen mit atemberaubendem Fernblick.
Inmitten dieses Naturjuwels mit beeindruckendem Altbaumbestand befinden sich 8 denkmalgeschützte Gebäude (Übergang Klassizismus – Jugendstil), die mit viel Fingerspitzengefühl und Liebe zum Detail revitalisiert werden.
Die Monarchie hinterließ nirgends so wie hier ihre Spuren mit Schloss und Tiergarten Schönbrunn, dem Palmenhaus, dem Lainzer Tiergarten und seiner Hermesvilla, sowie unzähligen Jahrhundertwendevillen. Die vom Bauhaus beeinflusste Werkbundsiedlung befindet sich ebenso auf Hietzinger Territorium wie das Hauptquartier des österreichischen Fernsehens (ORF) am Küniglberg.
Weitere Informationen: hier - und einen Artikel aus der Zeitschrift "Denkmail" der Initiative Denkmalschutz: hier
1190 Wien, Wertheimsteinpark
Einzigartig, individuell,elegant, wunschgemäß
Exquisite Eleganz und wohnliche Atmosphäre zu kombinieren, erscheint auf den ersten Blick nicht einfach. Im Wiener Nobelbezirk Döbling wird nun ein architektonisches Kunstwerk geschaffen, das hochwertiges Design raffiniert in Ihren individuellen Wohntraum integriert. Das Träumen hat ein Ende, das Wohnerlebnis beginnt. So die verführerischen Beschreibungen des Bauträgers.
Leopold von Wertheimstein war einer jener Großbürger, die mit Vorliebe in Kunst und Literatur investierten und deren Salons zu der großen kulturellen Blüte der Ringstraßenepoche beitrugen. Zu seinen ständigen Gästen zählten Berühmtheiten wie Liszt, Rubinstein, Brahms, Grillparzer, Ferdinand von Saar sowie auch der Dichter Eduard von Bauernfeld. Wertheimsteins Tochter Franziska vermachte 1908 die historische Villa samt Park der Stadt Wien mit der Auflage, den Park stets als öffentliche Grünfläche zu erhalten.
Der Park beherbergt viele alte und auch exotische Pflanzen. In einem Teil ist ein Blindengarten angelegt. Neben dem Gedenkstein für die Stifterin befinden sich im Park auch eine 1914 aufgestellte und von Franz Seifert gestaltete Büste des Schriftstellers Ferdinand von Saar, einem langjährigen Freund des Hauses Wertheimstein, ein 1924 errichtetes Denkmal für den Dichter Franz Keim und eine 1975 aufgestellte Büste von Julius Schlegel, dem Retter der Kunstschätze von Montecassino.
Broschüre des Bauträgers: hier
1110 Wien, Familienfreundliches Wohnen am Areal des Preyer'schen Kinderspital
Das zwischen 1910 und 1914 errichtete Spital mit 80 Betten wurde von den Ordensschwestern von der "Kongregation der Dienerinnen vom Heiligsten Herzen Jesu" geführt, während der jeweilige Erzbischof von Wien als Kurator der Stiftung fungierte.
Die Erzdiözese Wien, die 1945 wieder Kurator der Stiftung geworden war, übergab 1955 das Spital in das Eigentum der Stadt Wien. Zwischen 1974 und 1975 mussten sich die Herz-Jesu-Schwestern wegen Personalmangel aus dem Spitalsdienst zurückziehen. An ihre Stelle trat weltliches Pflegepersonal.
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Preyer'sche Kinderspital immer wieder aus- und umgebaut, so dass ein Maximalstand von 300 Betten erreicht wurde. Um auch Begleitpersonen von stationär aufgenommenen Kindern ein Nächtigen im Spital zu ermöglichen, musste der systemisierte Bettenstand bis zum Jahr 2000 auf 130 Betten reduziert werden. Bis zum Jahr 2006 sank diese Zahl weiter auf 82.
Ein Wohnquartier mit vier Baukörpern und drei großzügigen Innenhöfen:Das sieht der Entwurf der BWM Architekten und Partner für die Nachnutzung des Areals in Wien-Favoriten vor, auf dem derzeit noch das Gottfried von Preyer'sche Kinderspital steht.
Bereits bei der Eröffnung der Ausstellung, bei der das Konzept der Preyer´schen Höfe vorgestellt wurde, hagelte es Kritik zur öffentlichen Verkehrsanbindung. Diese wurde besonders seit der Entstehung der Wohnbauten am Monte Laa immer wieder und nicht zu letzt auch im Zuge des brisanten Entwurfs des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans Nr. 7915 stark kritisiert. Die mangelnde öffentliche Verkehrsanbindung sorgt nunmehr erneut für Wirbel, wie im aktuellen Artikel aus dem Bezirksjournal nachzulesen ist.
Fix ist jedoch, dass wieder ein Stück der grünen Lunge von Wien der Betonlobby geopfert werden soll.
Weitere Informationen: hier
1180 Wien, Semmelweis-Frauenklinik
Die denkmalgeschützte Klinik liegt an der Bastiengasse 36–38 im Bezirksteil Gersthof. Sie besteht aus sechs fünfgeschoßigen Pavillons in einer Parkanlage.
In der Anlage steht ein Denkmal Kaiser Franz Josephs I., das 1910 vom Bildhauer Georg Leisek geschaffen wurde. Es befand sich bis 1936 im Pflegeheim Lainz. Auf einem Kantpfeiler steht eine Ignaz Semmelweis darstellende Büste, ein Werk des Bildhauers Rudolf Schmidt aus dem Jahr 1944. Am secessionistischen Gitterportal der Klinik ist das niederösterreichische Wappen angebracht.
1910 nach zweijähriger Bauzeit als Niederösterreichisches Landes-Zentral-Kinderheim eröffnet, werden die Gebäude heute als Department der Krankenanstalt Rudolfstiftung geführt. Insgesamt betreibt der KAV auf dem Areal derzeit vier historische Gebäude für Spitalszwecke.
Die Abteilungen sollen schrittweise ins neue Krankenhaus Nord umgesiedelt werden. Danach soll das parkartige Gelände mit einer Gesamtfläche von rund 3,5 Hektar einer Nachnutzung zugeführt werden.
Wie lange das benachbarte Areal unverbaut bleibt, steht in den Sternen bzw. auf den CAD-Plänen der Wiener Stadtentwicklung. Weitere Informationen: hier